FERNSEHFILM DER WOCHE
SYSTEMPRENGER ist ohne Zweifel DER deutsche Kinofilm der letzten Jahre.
Wohl kein anderer Kinofilm erregte in den vergangenen Jahren solch ein Aufsehen. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Weltpremiere erlebte SYSTEMSPRENGER auf der Berlinale 2019. Mit dem „Alfred-Bauer-Preis“ und dem „Publikumspreis“ gab’s auch gleich die ersten beiden Preise. Dem folgten unzählige weitere Festivalpreise. Dazu kommen acht Deutsche Filmpreise, ein Europäischer Filmpreis und ein Österreichischer Filmpreis. Für die Hauptdarstellerin, die unglaubliche Helena Zengel und Ihre Regisseurin Nora Fingscheidt führte der Weg inzwischen sogar bis nach Hollywood.
Am Montag, 17. Mai 2021 um 20.15 Uhr, steht jetzt die Fernsehpremiere an.
Das ZDF, das den Film auch koproduzierte, stellt SYSTEMSPRENGER als „Fernsehfilm der Woche“ der breiten Öffentlichkeit vor. Bereits ab Montag, 10. Mai 2021, steht der Film in der ZDFmediathek zur Ansicht bereit.
Begleitet wird die Ausstrahlung des Films von den Dokumentationen „Schrei nach Liebe – Wie Kinder zu Systemsprengern werden“ und „37°: Die Wütenden – Wenn Kinder das System sprengen“. Außerdem ist Hauptdarstellerin Helena Zengel noch einmal in ihrer ersten Rolle in „Die Tochter“ zu sehen. Der Film läuft in der Reihe „das kleine Fernsehspiel“ am 17.05.2021 um 0.50 Uhr.
SYSTEMSPRENGER – Worum geht`s?
Laut, wild, unberechenbar: Die neunjährige Benni (Helena Zengel) treibt ihre Mitmenschen zur Verzweiflung. Dabei will sie nur eines: wieder zurück nach Hause.
Benni heißt eigentlich Bernadette. Aber wehe, jemand nennt sie so! Pflegefamilien, Wohngruppen, Sonderschule: alles hat Benni schon hinter sich, und überall fliegt sie wieder raus. Die äußerlich zarte Neunjährige ist jetzt schon das, was man beim Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Doch das ist Benni egal, denn sie hat nur ein Ziel: wieder bei Mama wohnen! Aber Bianca ist völlig überfordert mit ihrer Tochter.
Die warmherzige Frau Bafané vom Jugendamt droht zu verzweifeln. Niemand will Benni mehr aufnehmen. Von der Schule ist sie dauerhaft suspendiert. Nicht einmal der Alltag mit ihr ist zu schaffen: wegen traumatischer Erfahrungen in frühester Kindheit darf niemand ihr Gesicht berühren. Frau Bafané wagt ein letztes Experiment und engagiert Micha (Albrecht Schuch), einen Anti-Gewalt-Trainer für straffällige Jugendliche. Nach anfänglichem Widerstand lässt Benni sich auf Micha ein, und statt einer erneuten Einweisung in die Kinderpsychiatrie ermöglicht er ihr einen gemeinsamen Aufenthalt in der Natur. Drei Wochen Erlebnispädagogik, ohne Strom und fließendes Wasser.
Die Zeit im Wald stellt nicht nur Benni, sondern auch Micha auf eine harte Probe. Der sonst so selbstbewusste Mann kommt an seine Grenzen. Doch es gelingt ihm schließlich, ein Erlebnis für Benni zu schaffen, auf das sie stolz sein kann, und einen wirklichen Zugang zu ihr zu finden.
Zurück in der „Zivilisation“ klammert Benni sich an Micha und möchte bei ihm bleiben. Aber Micha hat eine eigene Familie und erkennt, dass er seine professionelle Distanz verliert. Als Bennis Mutter plötzlich wieder auftaucht, nehmen die Dinge ihren eigenen Lauf.
Stab
Buch und Regie | Nora Fingscheidt |
Kamera | Yunus Roy Imer |
Schnitt | Stephan Bechinger, Julia Kovalenko |
Ton | Corinna Zink, Jonathan Schorr |
Musik | John Gürtler |
Die Rollen und ihre Darsteller*innen
Benni | Helena Zengel |
Micha | Albrecht Schuch |
Frau Bafané | Gabriela Maria Schmeide |
Bianca, Bennis Mutter | Lisa Hagmeister |
Erzieher Robert | Tedros Teclebrhan |
Pflegemutter Silvia | Victoria Trauttmansdorff |
Michas Frau Elli | Maryam Zaree |
Dr. Schönemann | Melanie Straub |
Jens | Roland Bonjour |
Heimleiterin Redekamp | Barbara Philipp |
Lehrerin | Gisa Flake |
und andere |
Länge: 116 Minuten
Am 11. September 2019 fand in der Kulturbrauerei die Berlin-Premiere statt. Die Bilder von der Premiere findet ihr auf meiner Photo-Webseite.
Quelle: ZDF