Mit MESSESCHLAGER GISELA lässt die KOMISCHE OPER BERLIN ab 8. Juni 2024 ein Musical aus der DDR wieder auferstehen. Ein nostalgischer Blick zurück? – Ja und nein. Regisseur Axel Ranisch gelingt es, trotz aller Nostalgie, das Musical modern und in neuem Glanz auf die Bühne des Spiegelzelts am Roten Rathaus zu zaubern.
„Messeschlager Gisela“ ist eine Operette in einem Vorspiel und drei Akten aus dem Jahr 1960 mit der Musik von Gerd Natschinski und Texten von Jo Schulz.
„Heiteres Musiktheater“ im Zelt! Der bekennende Ost-Berliner Opern- und Filmregisseur Axel Ranisch nimmt sich der DDR-Operette aus der Feder Gerd Natschinskis an und zeigt gemeinsam mit Dirigent Adam Benzwi, was in ihr so alles steckt. Mit Thorsten Merten als egomanem Betriebsleiter Kuckuck und Gisa Flake als Mode-Könnerin Gisela in den Hauptrollen ein bestens gelauntes Plädoyer für Menschen mit Format!
Worum geht`s?
Im Modeatelier VEB Berliner Schick herrscht Betriebsleiter Herr Kuckuck, ehemaliger Buchhalter, der in seinem Betrieb massenhaft Waren produzieren lässt, die kein Mensch tragen kann. Wichtigstes Ziel: Erfolg bei der bevorstehenden Modemesse in Leipzig! Neben ihm und seiner Chefsekretärin gibt es da aber auch noch die Chefmodegestalterin Gisela Claus, auf die auch der Zeitungsfritze Fred Funke ein Auge geworfen hat. Zum heißbegehrten Messeschlager in Leipzig wird schließlich nicht der Entwurf aus der Chefetage, sondern der von Gisela, denn sie weiß genau, was frau braucht: Mode für und nicht gegen die Frau!
Zum Hintergrund:
Die DDR war von Beginn an einer der führenden Theaterstaaten weltweit: Von 64 Bühnen im Land hatten 44 ein eigenes Musiktheaterensemble. Schon seit den frühen 1950ern wurden Opern sowie Operetten regelmäßig und zahlreich inszeniert, auch Operetten-Uraufführungen waren keine Seltenheit. Das Genre des „Heiteren Musiktheaters“ sollte die Massen auf zugängliche Weise begeistern und gleichzeitig bilden. Gerd Natschinski komponierte mit „Messeschlager Gisela“ sein erstes Musiktheaterwerk für das Berliner Metropoltheater „…modern und experimentierfreudig, aber den Erfahrungen bester Tradition verbunden“. Die schmissigen Melodien gehen ins Ohr und im Dirigat von Adam Benzwi direkt in die Beine. „Hurra, eine neue Operette!“ jubilierte nach der Uraufführung am 16. Oktober 1960 die Zeitschrift DER MORGEN. Der Erfolg gab ihr Recht – in nur einem Jahr erfuhr die Operette 25 Neuproduktionen im ganzen Land.
„Messeschlager Gisela“ eröffnet an der Komische Oper Berlin eine Reihe von Neuproduktionen profilierter Werke des „Heiteren Musiktheaters“ aus der DDR. Sie schlägt dafür jeweils am Ende der Spielzeit ihre Zelte – genauer gesagt das stimmungsvolle Art-Déco-Spiegelzelt „Queen of Flanders“ – in Berlin-Mitte auf.
Hier ein paar Bilder von der öffentlichen Probe:
Stab
Musikalische Leitung: Adam Benzwi
Inszenierung: Axel Ranisch
Bühnenbild: Saskia Wunsch
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Choreographie: Christopher Tölle
Dramaturgie: Johanna Wall
Chöre: David Cavelius
Licht: Johannes Scherfling
Besetzung
Gisela: Gisa Flake
Emma Puhlmann: Andreja Schneider
Robert Kuckuck: Thorsten Merten
Marghueritta Kulicke: Maria-Danaé Bansen
Heinz Stubnick: Johannes Dunz
Fred Funke: Nico Holonics
Inge: Theo Rüster
Priemchen: Michael Kind
Tänzer:innen: Eleonore Turri, Mariana Souza, Anna Friederike Wolf, Lauren Mayer, Kiara Lillian Brunken, Danielle Bezaire, Michael Fernandez, Shane Dickson, Robin Poell, Danilo Brunetti
Chorsolisten und Orchester der Komischen Oper Berlin
Premiere: 08.06.2024, 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen: 12., 15., 17., 21., 23., 25., 27. und 29. Juni, sowie am 5. Juli letzte Vorstel-lung am 7. Juli 2024
Quelle: Komische Oper Berlin
© Christian Behring im Juni 2024