2007 war`s, als Alin Coen gemeinsam mit ein paar gleichgesinnten Musikern in Weimar die Alin Coen Band gründete.In wenigen Jahren eroberten sie sich eine stetig wachsende Fangemeinde. Sie gingen regelmäßig auf Tour und aus den kleinen Clubs wurden immer größere. Es folgten Fernsehauftritte, u.a. bei „Inas Nacht“. 2010 veröffentlichte die Band ihr Debüt-Album „Wer bist du?“. 2011 erhielt die Band dafür den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Nachwuchsförderung.
Zwei Jahre später erschien das Album „We’re Not the Ones We Thought We Were“.
Man könnte fast meinen, Alin Coen hätte mit dem Album-Titel bereits über ihre Zukunftsplanung reflektiert. Bis heute war das Album nämlich ihr letztes. Obwohl ihre Karriere gerade erst richtig in Schwung gekommen war, nahm sie sich die Zeit darüber nachzudenken, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige ist. „Ich habe mich zunehmend gefragt, ob diese Existenz als Musikerin überhaupt zu mir passt. Ob das jetzt einfach immer weiter wächst. Oder ob da nicht noch ein anderer sinnvollerer Weg auf mich wartet‟, erzählt Alin.
Sie nahm sich von ihrer Musiker-Karriere eine Auszeit und studierte Land- und Wassermanagement in den Niederlanden.
Daneben arbeitete sie bei Greenpeace in ihrer Heimatstadt Hamburg. Und wie sich herausstellte, ging der Plan für sie auf. Der große Abstand machte eine neue Nähe zur Musik überhaupt erst möglich. „Ich habe gelernt, dass ich mir Zeit lassen und noch konsequenter auf mich hören darf.‟ 2017 ging sie (bereits hochschwanger) mit dem Pop-Poeten Philipp Poisel auf Tour und gab schon kurz nach der Geburt ihres Sohnes weitere Konzerte. Mit dem intensiven Live-Spielen wuchs bei ihr schließlich auch wieder der Wunsch, neue, aktuelle Lieder ihren Fans zu präsentieren.
Im Januar 2020 war`s dann soweit.
Gemeinsam mit den Musikern ihrer Band und weiteren Gästen ging Alin Coen ins Studio, um ihr neues Album „Nah“ einzuspielen. Bassist Philipp Martin und Schlagzeuger Fabian Stevens gehören schon seit 2007 zu ihrer Band. Als Gastmusiker für das Album hinzugekommen sind u.a. Gitarrist Andie Mette und Pianist David Schwarz.
Die Songs spielten sie in nur sechs Tagen live ein – im LowSwing Studio in Alins Wahlheimat Berlin.
Besonders prägend in diesen neuen Songs ist ihre Stimme: einerseits transparent und zerbrechlich – andererseits wiederum kraftvoll, klar und raumfüllend. „Die Arbeit mit Tobias Fröberg als Produzenten hatte großen Einfluss auf das Selbstverständnis, mit dem ich gesungen habe. Er hat mich gefragt, ob er sich mit in den Aufnahmeraum setzen darf. Dadurch hatte ich ein Bewusstsein dafür, dass mir jemand gerade sehr aufmerksam zuhört‟, sagt Alin. Gemeinsam haben Fröberg und sie den emotionalen Kern jedes einzelnen Songs herausgearbeitet. „In den Liedern vermischen sich eigene und fremde Beziehungserfahrungen. Es ist herausfordernd und erfüllend zugleich, sich jedes Mal aufs Neue auf diese Situationen und Stimmungen einzulassen.‟
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind 12 Songs, in denen Alin Coen mal von einer Liebe erzählt, die der Gleichgültigkeit weicht („Du machst nichts‟), ein andermal die Unvollkommenheit hochleben lässt („Alles was ich hab‟). „Entflammbar‟ wiederum ist ein Lied über zu langes Hoffen und Warten und welche Wunden sich in dieser Zeit unmerklich ansammeln. Ihr „Held‟ ist musikalisch das vielleicht überraschendste Lied auf dem Album. Hier greift Alin nämlich zur Abwechslung mal zur E-Gitarre und rockt ab. „Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich aus einem gewissen Gefühlsspektrum nicht herauskomme, wenn ich nur am Klavier komponiere. Also habe ich zur E-Gitarre gegriffen, sie an meinen schrottigen Bass-Verstärker angeschlossen und einfach geguckt, was passiert‟, sagt Alin.
Für die Produktion ihres Albums hat sie sich neben den bereits genannten Musikern auch weibliche Verstärkung ins Studio geholt. So ist etwa auf „Beben‟ Marie-Claire Schlameus mit ihrem Cello zu hören. Die Multiinstrumentalistin Liv Solveig spielt Geige bei „Alles was ich hab‟. Und auf „Bei dir‟ sind CATT, Celina Bostic, Naima und Mia Diekow an den Backing Vocals zu hören.
„Nah‟ erscheint am 28. August 2020 auf Alin Coens eigenem Label PFLANZ EINEN BAUM.
Den offiziellen Clip zu „Du machst nichts“ findet ihr hier:
https://youtu.be/_oB7aPgPSZA
ALIN COEN – BEI DIR TOUR 2021
20.04.2021 MAGDEBURG, Moritzhof
21.04.2021 ERLANGEN, E-Werk
23.04.2021 DRESDEN, Alter Schlachthof
24.04.2021 ERFURT, HsD Gewerkschaftshaus
25.04.2021 ESSEN, Weststadthalle
26.04.2021 KÖLN, Gloria
27.04.2021 SAARBRÜCKEN, Garage
29.04.2021 LEIPZIG, Täubchenthal
30.04.2021 MÜNCHEN, Technikum
01.05.2021 STUTTGART, Im Wizemann
02.05.2021 KARLSRUHE, Tollhaus
03.05.2021 FRANKFURT, Batschkapp
05.05.2021 OSNABRÜCK, Lagerhalle
06.05.2021 OLDENBURG, Kulturetage
07.05.2021 ROSTOCK, Mau-Club
08.05.2021 LÜBECK, Riders Café
09.05.2021 HANNOVER, Pavillon
11.05.2021 HAMBURG, Docks
12.05.2021 BERLIN, Festsaal Kreuzberg
Alin Coen: „Nah“
VÖ: 28.08.20 (Album)
Label: Pflanz einen Baum Vertrieb: Rough Trade
Quelle: Alin Coen / Pflanz einen Baum / Birgit Reuther
© Christian Behring im August 2020