25. November 2024
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WIR SIND DANN WOHL DIE ANGEHÖRIGEN

Am 3. November 2022 kommt mit WIR SIND DANN WOHL DIE ANGEHÖRIGEN der neue Film von Hans-Christian Schmid in die Kinos. Einen Tag vorher findet im Kino INTERNATIONAL die Premiere in Anwesenheit des Regisseurs und seiner Hauptdarsteller Adina Vetter, Claude Heinrich und Justus von Dohnányi sstatt. Zur Premiere wird auch Johann Scheerer, Autor der gleichnamigen autobiografischen Buchvorlage erwartet.

WIR SIND DANN WOHL DIE ANGEHÖRIGEN feierte seine Weltpremiere als Eröffnungsfilm des 30. Filmfests Hamburg.

Hans-Christian Schmid beschäftigt sich in seinem neuen Film mit einem der bekanntesten Entführungsfälle Deutschlands. Er erzählt darin von der Entführung Jan Philipp Reemtsmas. Das Besondere an diesem Film: er schildert die Entführung einzig und allein aus der Sicht der Angehörigen. Er beginnt mit dem Tag der Entführung und endet am Tag der Freilassung.

Der Film stützt sich dabei auf den gleichnamigen Roman von Johann Scheerer, dem damals 13-jährigen Sohn von Jan Philipp Reemtsma. Dieser veröffentlichte mit dem Abstand von 25 Jahren seine Erinnerungen an die 33 Tage, die die Entführung andauerte. 

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So stehen im Mittelpunkt der Handlung weder die Ermittler, noch Jan Philipp Reemtsma oder gar die Entführer.

Der Film zeigt vielmehr in sehr eindrücklichen Bildern, welcher Druck auf Frau und Sohn von Jan Philipp Reemtsma lastet. Haben sie anfangs noch vollstes Vertrauen in die Arbeit der Polizei, dass diese die Geldübergabe schon managen wird, schwindet dieses jedoch mehr und mehr bis zum vollständigen Vertrauensentzug. Umgekehrt steigt hingegen die Angst, dass sie ihren Mann und Vater nicht mehr lebend wiedersehen werden.

Für den 13-jährigen Johann (Claude Heinrich) ist an einem Tag des Jahres 1996 plötzlich nichts mehr wie zuvor.

Mit der Entführung seines Vaters (Philipp Hauß) erlebt er zum ersten Mal in seinem Leben wirkliche Angst. Wuchs er bis dahin sehr behütet auf, muß er plötzlich miterleben, wie seine heile Welt wie ein Kartenhaus zusammenfällt. Und er fühlt sich plötzlich ganz alleingelassen. Ausser den Menschen im eigenen Haus gibt es niemanden, dem er sich mitteilen und anvertrauen kann und darf. Niemand soll wissen, was passiert ist, er muß sogar seine Freunde belügen. Für seine Mitschüler ist er krank. Das Haus darf er nur noch in Begleitung verlassen.

Polizisten werden zu Hausgenossen von fragwürdiger Kompetenz. Zwischen gescheiterten Geldübergaben erreichen ihn die verzweifelten Briefe seines Vaters. Immer deutlicher wird, dass die Polizei nicht in erster Linie den Entführten retten, sondern die Täter fassen will. Ihre Strategie deshalb eine ganz andere ist als die der Familie.

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Deshalb sieht die verzweifelte Ehefrau Ann Kathrin Scheerer (Adina Vetter) nur eine Möglichkeit: Wenn sie ihren Mann lebend wiedersehen will, muß die Polizei weg!

Hans-Christian Schmid ist ein bewegendes Drama über einen der bekanntesten Entführungsfälle Deutschlands gelungen.

Im Mittelpunkt seines Films stehen nicht wie sonst üblich die Aufklärung und die Jagd nach den Tätern. Er hat seine Blick einzig und allein auf die Angehörigen gerichtet. Mit Hilfe großartiger Darsteller ist ihm ein sehr einfühlsames Porträt und ein sehr intensiver Blick in ihre Gefühlswelt gelungen.

Neben Claude Heinrich als Johann und Adina Vetter als Ann Kathrin Scheerer stehen Justus von Dohnányi als Anwalt der Familie, Hans Löw, Yorck Dippe, Enno Trebs, Fabian Hinrichs und Philipp Hauß vor der Kamera.

BESETZUNG:

Johann Scheerer – Claude Heinrich
Ann Kathrin Scheerer – Adina Vetter
Johann Schwenn – Justus von Dohnányi
Christian Schneider – Hans Löw
Vera – Yorck Dippe
Nickel – Enno Trebs
Rainer Osthoff – Fabian Hinrichs
Jan Philipp Reemtsma – Philipp Hauß

STAB:

Regie: Hans-Christian Schmid
Drehbuch: Michael Gutmann und Hans-Christian Schmid
nach dem gleichnamigen Buch von Johann Scheerer
Kamera: Julian Krubasik BVK
Musik: The Notwist

Deutschland 2022

Lauflänge: 118 Min.
Bildformat: 2:1
FSK: 12
Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Pandora Film / Gerald von Foris, Julian Krubasik, Stefan Schmid, Hans-Christian Schmid

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