Am ersten März-Wochenende war`s wieder soweit: Das Country-To-Country-Festival – kurz: C2C-Festival – gastierte in Berlin. Lange hat`s gedauert, 4 Jahre mussten die Fans der Ur-amerikanischen Musik darauf warten. Die meisten hatten sicher schon 2023 damit gerechnet und dürften schwer enttäuscht gewesen sein, aber am 2. und 3. März 2024 war es wieder soweit. Und die beiden Tage waren mehr als voll mit jeder Menge und jeder Art von Country Music. Am Vormittag ging es los mit „Club“-Konzerten, ab 16.30 Uhr folgten dann die Shows in der größeren Verti Music Hall. Und wer eine Pause von der Musik brauchte, der konnte sich bei schönstem Wetter die Beine draußen vertreten und beim „Meet-and-greet“ die Stars treffen und sich ein Autogramm oder Foto mit seinem Lieblingsmusiker abholen oder auch noch ein T-Shirt oder einen Stetson zulegen.
Wie schon am Montag zu erfahren war, waren die Veranstalter mit dem C2C-Festival 2024 sehr zufrieden mit dem Zuspruch. Mehr als 6.000 Fans waren an beiden Tagen bei den Konzerten. Die Meisten sicher bei OLD DOMINION am Samstag Abend und Brad Paisley zum Abschluss am Sonntag. Aber auch schon am Samstag Nachmittag war die Verti Music Hall bei Drake Milligan mehr als gut gefüllt. Der junge Nachwuchs-Star rockte die Halle von Anfang an. Er startete seine Show mit einem ELVIS-Cover, besser hätte es wohl Elvis selbst nicht machen können. Seine Show hatte mehr von Rock`n`Roll als von Country. Der Musiker ist zwar erst Mitte Zwanzig, hat aber schon jetzt alles, was zu einem echten Showman gehört. Da würde es schon sehr überraschen, wenn er in den nächsten Jahren nicht den Sprung auf die größten Bühnen der Welt schafft.
Wer am Samstag schon zur Mittagszeit unterwegs war, der konnte beim C2C-Festival 2024 auch eine der erfolgreichsten Hollywood-Frauen live erleben. Gleich zweimal stand Rita Wilson auf der Festival-Bühne. Zunächst auf der „Nashville-Stage“ im UCI-Kino und nur ein paar Minuten nach dem Auftritt auf der Bühne der „Rooftop Stage“. Rita Wilson, die Frau von Tom Hanks, ist bei uns ja eher als Schauspielerin und Produzentin von Hollywood-Blockbustern („Mamma Mia“, „Ein Mann namens Otto“) bekannt. In einigen dieser Filme ist sie aber auch als Sängerin zu hören. Rita Wilson überraschte wohl die meisten Fans vor allem mit ihrer Bescheidenheit und zurückhaltenden Art. Ihr war überhaupt nicht anzumerken, dass sie zu den einflussreichsten Hollywood-Stars der Gegenwart gehört. Vielmehr versuchte sie, die Fans ganz für ihre Musik, ihre Songs, einzunehmen. Schließlich hat sie auch eine Reihe von Liedern selbst, oder in Koproduktion mit anderen Musikern geschrieben. Da hatte sie doch einiges zu erzählen.
Am Sonntag ging es genauso abwechslungsreich weiter. Auf der Hauptbühne in der Verti Music Hall gaben sich sehr unterschiedliche Musiker wie Alana Springsteen, Brad Paisley, Randall King und Colbie Caillat die Klinke in die Hand.
Die kalifornische Singer-Songwriterin Colbie Caillat hätte mit ihren ruhigen Songs auch gut in ein Singer-Songwriter-Festival gepasst. Ihr Programm stand in solchem Kontrast zum folgenden Randall King, größer war das kaum vorstellbar. Leider war es mit ca. 45 Minuten ziemlich kurz. Ganz zum Schluss gab es von ihr erst ihren bisher größten Hit, „Bubbly“. Die Single aus dem Jahr 2007 markiert immer noch ihren größten Meilenstein ihrer Karriere. Danach gab es eine längere Umbaupause, ehe Randall King die Bühne betrat.
Randall King ist in Deutschland spätestens seit September letzten Jahres kein Unbekannter mehr. Da stand er allerdings noch auf der viel kleineren Bühne des Kesselhauses in der Kulturbrauerei. Allerdings hatte die kleinere Location den Vorteil, dass alles viel intimer war und der Funke schneller übersprang. Dieses Mal warteten viele vielleicht doch eher auf den Superstar, auf Brad Paisley. Und 500 Fans, die im September nur wegen ihm kamen waren doch schneller zu begeistern als 3.000 in der viel größeren Verti Music Hall, von denen eben nur ein Bruchteil seinetwegen dort waren. Wer weiß, wer weiß…
Jedenfalls waren Stars und Veranstalter mit dem C2C-Festival 2024 so zufrieden, dass sie auch nächstes Jahr wieder mit den Fans feiern wollen. Und dann eben auch – wie vor Corona – wieder drei Tage die Country Music hochleben lassen wollen. Und bis dahin gibt es bestimmt auch noch das eine oder andere Konzert in der Stadt.