Vom 26. bis 30. August 2020 veranstalten die Bühnen der Statistik ihr erstes Theaterfestival im Haus der Statistik am Alexanderplatz:
Dort, im Zentrum der Hauptstadt, gibt es alle möglichen Geschäfte: kleine, große, profitable und unprofitable, billige und teure, alte und neue – und neuerdings auch ein Theater. Im Haus der Statistik haben die Bühnen der Statistik ihr Domizil gefunden.
In einem Haus, das seit mehr als 20 Jahren leer steht und seiner neuen Nutzung entgegenfiebert. Also ein Theater, das von vornherein nur für eine begrenzte Zeit dort bestehen wird.
Die Bühnen der Statistik bespielen das Haus der Statistik – von innen und außen. Unter dem Spielzeitmotto „Public Solutions 2020“ werden die Bühnen der Statistik zu Dienstleistenden für die Öffentlichkeit bzw. zum öffentlich Dienstleistenden. Die Bühnen der Statistik treten an, um schnelle und unkomplizierte Lösungen für die Konflikte bereitzustellen, die sich lösen lassen. Und um jene Konflikte herauszustellen, die keine einfachen Lösungen haben.
„NIE ist ein Theater, das seit 2017 besteht. Zum Teil aus der Volksbühnenbesetzung hervorgegangen, hat sich das Ensemble seitdem personell und strukturell verändert. Eines ist jedoch gleichgeblieben: Der Anspruch, Theater als einen zu gestaltenden Ort zu begreifen.
Wir haben unser Theater stets als politisches verstanden. Unsere Vorstellung von Theaterarbeit hängt untrennbar mit dem Aufbau neuer Strukturen zusammen. Darin liegt ein Teil ihres transformatorischen Potenzials. Genährt wird dieser Wille von der Überzeugung, dass das Geschehen auf der Bühne uns mehr sagt, als in ein Pamphlet passt. Dass Schönheit und Vieldeutigkeit der Geste im Raum absolut notwendig sind.“ (Statement der Theatermacher)
26.8. // 19:30 PREMIERE: ZURÜCK NACH RHINO-TOWN
Ein verhexter Sommernachtstraum begegnet der Versicherungsdetektivin Monica Mann, als sie für einen Auftrag in ihre Heimatstadt Rhino-Town geschickt wird, um einen Versicherungsfall im dort ansässigen Shakespeare-Chor aufzuklären.
Nach Sasha Sokolovs „Die Schule der Dummen“ und Eugène Ionescos „Die Nashörner“.
Mit: Paul Boche, Yelikha Marie Camara, Andrew Clarke, Florian Denk, Grace Lauer,
Vincent Kanus, David Heim, Hannah Rumstedt, Jonathan Siegfried Frisch, Katharina Tönsmann
Text und Regie: Jakob Gerber
Dauer: 2 h
28.8. // 21:45 MARK MACHT THEATER
Erleben Sie, meine Damen und Herren, einen exklusiven Abend mit Mark. Wo der Mark ist, wird die Maschine in Gang gesetzt. Sie kennen Mark nicht? Oh, ich denke doch. Und wie Sie den kennen! Mein lieber Scholli, da geht mir fast die Luft aus bei diesem Angebot an Freiheit. Deren Auswüchse eine allumfassende Bildgier nach sich zieht. Diese Freiheit pumpt und pumpt… War es im letzten Jahrhundert die Spur der Steine, wurde diese abgelöst durch die Spur der Bilder. Das ständige Sehen macht kurzsichtig; Geschichte verschwimmt. Information als Deformation als Imitation des Ichs.
Mit: Paul Boche, Julius Böhm, Andrew Clarke, Marie Mai, Vincent Kasus und Thea Rasche
Text und Regie: Hannah Rumstedt
Dauer: 1,5h
29.8. // 20:00 HAMLETMASCHINE von Heiner Müller
Die Ruinen Europas: Hinter uns, vor uns, in uns und um uns herum. Auf der Bühne ein Sandkasten voller Leichen und der goldene Gong. Die Hamletmaschine zeigt sich als ein Ort, an dem Atmen und Töten gleichbedeutend sind. Dieser Ort, an dem die Dialektik der Gewalt alles zu verschlingen scheint, wird von zwei letzten Menschen in einem immer wieder zu vollziehenden Ritual auf seine Risse und Öffnungen hin untersucht. Eine stotternde Beschwörungsformel, eine stolpernde Suche nach Orientierung. Die Hoffnung: Der blutigen Luft einen Atemzug abzuringen. Ein Schimmern von Möglichkeit irgendwo zwischen Desinteresse, Belustigung und existenziellem Einsatz der Lebenssäfte. Zwischen dem Wunsch nach Maschine und Mensch.
Mit: Stephanie Amarell und Julius Böhm
Regie: Henry Schlage
Dauer: 1,5h
30.8. // 18:30 GOTHLAND (ODER STRUKTUREN FATALER DUMMHEIT) nach Christian D. Grabbe
Der Tod ist ein Irrtum. Das Fernsehen stirbt ihn am längsten in der Wiederholung. Jeder pflegt auf unzähligen Kanälen seine Langeweile. Es braucht wieder einen Ort, als Treffpunkt für die einzig wahre Zerstreuung. Das ist die SHOW! Ein Teppich, ein Studio, den Vormärz, Gäste und bunte Melodien.
Das sind die Zutaten für die tausendjährige Late Night. The SHOW is never ending! Dem M.A.R.K. sei Dank. Wenn die Gemeinnützigkeit ihr Ende findet, steigt die Zwischennutzung zur Routine auf.
Da wird nichts geschnitten, auch keine Fehler, sonst wäre die SHOW ja leer. Wir gehen live… Im Grindmodus aus der Uckermark, hinein die Ruinen von Notre Dame. Wir gehen live in 3…
Bedenken Sie: Showmaster ist ein Beruf, Ein Beruf ein Beruf, den der Teufel schuf.
… 2 … 1!
Mit: Maxim Michaelis, Paul Boche, Hannah Rumstedt, Niels Willberg, Andrew Clarke, Vincent Kadus
Regie: Jakob Gerber
Dauer: 5h
diese“performances“ in „blase“ isolation abstrus bringt weder einem selbst etwas noch allen anderen
im vergleich dazu
legte mich bei ausstell eröffn … in die eingangs ausgangstür und jede/ die/der rein oder rauswollte stieg über mich weg mit hund ohne
das war eine erfahrung yours