Kaum zu glauben, aber am 21. April 2020 ist es bereits ein Jahr her, dass eine der größten und beliebtesten deutschen Filmschauspielerinnen Deutschlands starb. Der Tod riss Hannelore Elsner förmlich aus den Dreharbeiten. So war lange nicht klar, ob der Film überhaupt fertig gestellt werden kann. Fünf Szenen hatte sie noch abzudrehen, als sie wegen ihrer Erkrankung die Dreharbeiten abbrach.
„Um wieder in den Dreh einsteigen zu können, brauchte es erst die Idee, wie man den Film ohne Hannelore Elsner zu Ende bringt“, erinnert sich der Produzent Boris Schönfelder. „Dann mussten fünf Schauspielerinnen, die für sie einspringen sollten, ausgewählt und gewonnen werden.“
Iris Berben, Hannelore Hoger, Eva Mattes, Gisela Schneeberger und Judy Winter übernahmen jeweils eine Szene als Hommage an ihre große Kollegin. Den Film zu vollenden, stellte auch den Regisseur Richard Huber vor besondere Aufgaben. „Dass die Realität so massiv in die Fiktion einbrechen würde, war undenkbar. Es folgte Trauer und Wehmut. Heute bin ich Hannelore Elsner dankbar, dass sie diesen Moment mit uns geteilt hat. Und ich bewundere Marlene Morreis, Günther Maria Halmer und das gesamte Ensemble, wie sie die Herausforderung angenommen haben.“
Am Mittwoch, 29. April 2020, 20:15 Uhr, zeigt das Erste „Lang lebe die Königin“:
Nina Just (Marlene Morreis) ist Moderatorin bei einem Verkaufssender, aber sie kann machen, was sie will, die Anerkennung ihrer Mutter Rose (Hannelore Elsner) bekommt sie nie. Rose wohnt gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Werner (Günther Maria Halmer) in einem alten Bauernhaus vor den Toren Münchens. Als Rose erkrankt und eine Spenderniere braucht, stürzt Ninas Privatleben in ein einziges Chaos. Zwischen dramatischen Lügen und komischen Übersprungs-Handlungen entwickelt sich für Nina überraschenderweise eine Liebesgeschichte mit dem Pannenhelfer Mike (Matthias Kelle).
Bereits am 19. April 2020, 20:15 Uhr gibt`s im Ersten den TATORT „Die Guten und die Bösen“
Hannelore Elsner spielt darin eine Kommissarin, die trotz ihres Ruhestandes einen ungelösten Fall zum Abschluss bringen möchte.
Alles beginnt damit, dass Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) nach einer durchzechten Nacht schwer verkatert zu einem Tatort gerufen werden. Ein Mann wurde in einer einsamen Waldhütte offenbar gefoltert und ermordet. Polizeihauptmeister Ansgar Matzerath (Peter Lohmeyer) legt noch am Ort des Verbrechens ein Geständnis ab. Er behauptet, den Mann getötet zu haben, weil dieser vor sieben Jahren seine Frau entführt und vergewaltigt habe. Aber ist Matzerath wirklich der Täter? Und was weiß die pensionierte Kommissarin Elsa Bronski (Hannelore Elsner), die damals den Fall nie gelöst hat?
ARD-Programmdirektor Volker Herres über die große Schauspielerin:
„Bis zuletzt hat sie das getan, was ihr Leben war: vor der Kamera zu stehen und an ihren Rollen zu arbeiten. Leidenschaft und Genauigkeit – ihre beiden stärksten darstellerischen Tugenden können die Zuschauer auch an ihren letzten Auftritten noch einmal bewundern, die jetzt im Ersten ausgestrahlt werden. Mit unserem Programm verband Hannelore Elsner eine lange kreative Zusammenarbeit. Unvergessen ihre Rolle der Lea Sommer in der Serie ‚Die Kommissarin‘, mit der sie den Typus der weiblichen Ermittlerin in den 90er Jahren entscheidend prägte. Mit den beiden Fernsehpremieren in der ‚Tatort‘-Reihe und im ‚FilmMittwoch‘ verneigen wir uns vor der großen Charakterschauspielerin: Lang lebe die Königin!“
© Bild2: BR/ARD Degeto/ORF/Neue Schönhauser Filmproduktion GmbH/Bernd Schuller // Bild3: HR/Degeto