4. Dezember 2024
RIOPY am Fluegel, Copyright Simon Fowler

RIOPY malt Bilder allein mit seinem Klavier

RIOPY, der eigentlich Jean-Philippe Rio-Py heißt, veröffentlicht am 2. Februar 2018 sein Debüt-Album bei Warner Classics. Der französische Komponist und Pianist versteht es, nur allein mit den 36 schwarzen und 52 weißen Tasten an seinem Flügel Bilder im Kopf des Hörers zu erzeugen. Und das vom ersten Moment, vom ersten Takt an.

„I Love You“ heißt der erste von 16 Tracks des Albums. Schon bei den ersten Tönen kramt mein Gedächtnis ein Bild aus, dass auch bei nochmaligem Hören das Selbe bleibt: die Eröffnungsszene aus dem französischen Film „Ziemlich beste Freunde“. Das wird vielen anderen Hörern sicherlich genauso gehen und ist auch nicht verwunderlich. Der Vergleich von RIOPY zu Ludovico Einaudi wird selbst von seinem Label herangezogen wenn es gilt, seine Musik zu beschreiben. Unter den Fans von Einaudi dürfte er dann sicher auch einen Großteil seines Publikums finden.

Riopy, Covermotiv, 2018

„Ein einziger Akkord kann eine Symphonie von Emotionen wecken“, sagt der Musiker selbst. Dabei arbeitet RIOPY rein instrumental. Genauer gesagt nur am Klavier oder Flügel. In Zeiten, wo immer mehr Klänge mit immer mehr elektronischen Instrumenten erzeugt werden, kaum noch vorstellbar. RIOPY schafft es aber auf wunderbare Weise, nur allein mit diesem einen Instrument Bilder im Kopf des Hörers entstehen zu lassen, die sofort Emotionen wecken. Dabei erweitert er die Technik der Minimalisten  wie Michael Nyman um eine romantische Nuance und steht damit auch in der Tradition von Schubert oder Chopin. Beispiele dafür sind „From You“ oder „Wyden Down“. Sofort fällt einem dazu der sehr populäre französische Pianist  der 70er und 80er Jahre Richard Clyderman wieder ein. Als Tastenträumer und Klaviervirtuose lädt RIOPY seine Zuhörer in Klangräume ein, die für ihn hörbar gemachte Seelenbekenntnisse sind. „Es ist die Welt – gesehen durch meine Augen, oder besser durch mein Klavier hindurch.“

Schon als kleiner Junge begann er mit dem Klavierspielen, wurde schon früh dabei von einem der großen Klavierbauer unterstützt und zog dafür von Frankreich nach England. Zunächst in Oxford und später in London. Bisher arbeitete RIOPY hauptsächlich als Komponist für Werbe-Trailer (Giorgio Armani, Mercedes, Samsung). Zuletzt hat er auch die Trailer für Kino-Filme wie DANISH GIRL, MR. TURNER, A ROYAL NIGHT OUT komponiert.

Nun als der nächste Schritt. Das erste Album mit 16 Stücken, ohne großen Schnickschnack, ganz puristisch. Nur RIOPY allein mit seinem Klavier.

„Ich mache mir schon seit fast 10 Jahren Gedanken über die Musik auf diesem Album, das für mich zu einer Art Katharsis geworden ist. Von ON A CLOUD bis zu OLD SOUL wurden die hier versammelten Stücke zum Leben erweckt und brachten Hoffnung, als ich dachte, nichts könnte mich retten.“

Konzerte für Deutschland gibt es bisher leider noch nicht.

Riopy, Copyright SimonFowler

Die nächsten Termine von RIOPY sind:

09.02.2018  – RIOPY – Espace Django – Strasbourg, Frankreich

12.03.2018 – Camille et Julie Berthollet – Theatre Sebastopol – Lille, Frankreich

Quelle: Warner  Classics/ Riopy/ Simon Fowler

© Christian Behring im Februar 2018