28. April 2024
"Jack Savoretti", Columbia Halle, Berlin, 30.09.2017

Jack Savoretti meldet sich eindrucksvoll zurück

Endlich ist es soweit, werden sich die Fans des britischen Sängers mit italienischen Wurzeln sagen. Nach den beiden Singles „Candlelight“ und „What More Can I Do?“ gibt`s jetzt den dazugehörigen Longplayer.

„Singing To Strangers“ heißt das Album, das 12 Titel (bzw. 15 in der Deluxe-Ausgabe) umfasst.

Man könnte sagen, es ist für Jack Savoretti eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, denn die Aufnahmen entstanden in Italien, besser gesagt, in Rom. Im Land seines Vaters.

Jack Savoretti, Album, cover

 „Ich möchte Rom und Italien von Herzen danken, die mich mit der Musik und all den erstaunlichen Kinos, mit denen ich aufgewachsen bin, zu diesem Album inspiriert haben.“, sagt Jack. „Es ist eine Art Hommage an die italienische Kultur, meinen Vater und den Vater meines Vaters. Es ist wichtig, dass wir uns an unsere Wurzeln erinnern und sie feiern. Meine liegen tief in einer romantischeren Zeit der europäischen Geschichte.“

Um es ganz genau zu sagen, die Songs wurden in den Studios von Ennio Morricone eingespielt.

Und irgendwie finde ich, hört man es auch gerade dem Opener „Candlelight“ an. Große Streicherarrangements, dazu diese markante Stimme, zum Ende hin noch ein Chor und eine Schlußglocke. Alles sehr dramatisch und auch irgendwie cineastisch. Man fühlt sich fast verleitet zu sagen: OK, die Musik ist da, fehlt jetzt nur noch der passende Liebesfilm.

„Das Studio befindet sich im Keller einer riesigen Kirche und die Atmosphäre dort trug wesentlich zur Stimmung von ‚Candlelight‘ bei. Der Song ist die Visitenkarte des Albums.“, erklärt Savoretti selbst.

„Love Is On The Line“, der folgende Song passt sich da genau ein. Das Gleiche gilt auch für die zweite Single, „What More Can I Do?“. Auch hier findet sich wieder viel Drama und Pathos, Herz und Schmerz wieder. Man ist sogar geneigt zu sagen, bis an die Grenze zum Kitsch.

„’What More Can I Do?’ ist der Song, den ich schon immer schreiben wollte”, sagt Jack. „In der Vergangenheit habe ich in meinen Texten mein Herz auf der Zunge getragen, immer alles direkt ausgesprochen, aber dies ist das erste Mal, dass ich genau das der Melodie erlaubt habe.“

Daran an schließt sich der Titelsong „Singing To Strangers“. Für mich der schönste Titel des Albums.

Nur Jack Savorettis Stimme und eine leise Gitarre. Ein Song, der ohne den ganzen anderen Schnickschnack auskommt und gerade dadurch an Größe gewinnt. Das hat fast etwas von Lagerfeuer-Stimmung.

Er selbst erklärt den Song wie folgt: „Es ist mein Job, für Fremde zu singen. Damit habe ich fast mein ganzes Leben verbracht. Ich habe für Freunde, meine Familie und Fans gesungen. Die habe ich jedoch schon auf meiner Seite und ich kann gewissermaßen alles singen. Fremde hingegen müssen überzeugt und berührt werden, Du musst eine Verbindung zu ihnen aufbauen.“

"Jack SAVORETTI", Konzert im Columbia Theater in Berlin
Jack Savoretti 2017 im Columbia Theater

„Youth & Love“ der folgende Titel ist derjenige, der mir am meisten Bauchschmerzen verursacht und beim ersten Hören regelrecht geschockt hat. Dieser merkwürdige Synthesizer und dazu der Funkrhythmus rufen bei mir Erinnerungen an den schrecklichsten Italo-Pop der späten 70er Jahre hervor. Der Titel schafft einen richtigen Bruch auf dem Album. Völlig unerklärlich für mich. Danach kommen noch einige gute Songs, so wie „Greatest Mistake“ oder auch „Going Home“.

Das letzte Missverständnis auf dem Album ist dann das Duett mit Kylie Minogue, „Music’s Too Sad Without You”. Er wurde in Venedig aufgenommen und erscheint als Liveversion auf dem Album. Da wäre eine Studio-Aufnahme vielleicht doch besser gewesen. Oder man hätte zumindest die nervigen Streicher etwas zurücknehmen sollen.

„Singing To Strangers“ wurde im Laufe des langen, heißen Sommers 2018 in Ennio Morricones Studio aufgenommen.

Eingespielt wurde es von Jack Savorettis Live-Band, zu der die Gitarristen Pedro Vito und Sam Lewis, Bassist Sam Davies, Schlagzeuger Jesper Lind sowie Keyboarder und musikalischer Leiter Nikolai Torp gehören. Dazu kommen einige Studiomusiker, so wie Davide Rossi (Coldplay, Goldfrapp). Produziert wurde es von Cam Blackwood, der zuletzt mit George Ezra Erfolge feierte.

Alles in allem eines der besseren Alben, die bisher in diesem Jahr veröffentlicht wurden.

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https://youtu.be/fE37p70UV0I

 

Jack Savoretti „Singing to Strangers“

VÖ: 15.03.2019

Label / Vertrieb: BMG / Warner Music

Trackliste:

  1. Candlelight
  2. Love Is  On  The  Line
  3. Dying For  Your  Love
  4. Better Off  Without  Me
  5. What More  Can  I  Do
  6. Singing To  Strangers  (Interlude)
  7. Youth And  Love
  8. Touchy Situation
  9. Greatest Mistake
  10. Things I Thought I´d Never Do
  11. Going Home
  12. Music’s Too  Sad  Without  You  (Live From Venice With Kylie Minogue)

 

Ab April wird Jack Savoretti durch Europa touren und im Mai mehrere Zwischenstationen in Deutschland einlegen.

Jack Savoretti „Singing to Strangers Tour“ 2019

03.05.19 – Batschkapp, Frankfurt

04.05.19 – Muffathalle, München

12.05.19 – Huxleys, Berlin

14.05.19 – Docks, Hamburg

15.05.19 – Live Music Hall, Köln

Fotos von der letzten Tour findet ihr auf meiner Foto-Webseite.

Quelle: BMG Rights Management

 

© Christian Behring im März 2019