28. März 2024
Dion by David Godlis 1

DION – EINE LEGENDE MELDET SICH ZURÜCK

„Dion weiß, wie man singt und er weiß genau, wie man diese Blues-Songs richtig erschafft. Er hat ein paar Freunde zur Hand, die ihm helfen, einige echte Koryphäen. Aber am Ende ist es Dion allein und seine meisterhafte Stimme, die einen immer wieder zurückkehren lassen, um diese Blues-Songs mit ihm zu teilen.“ So steht es in den Liner Notes für „BLUES WITH FRIENDS“, aufgeschrieben von Bob Dylan.

Mit „BLUES WITH FRIENDS“ meldet sich eines der Urgesteine des Rock`n`Roll eindrucksvoll zurück. Aber eben nicht mit Rock`n`Roll, sondern mit einem astreinen Blues-Album.

Begonnen hatte seine Karriere im Jahr 1957.

Seinen ersten großen Hit hatte er im April 1958. Als Dion & The Belmonts gelang ihm mit „I Wonder Why“ ein erster Top-10-Hit. Mit  „A Teenager in Love“ und weiteren Hits wurden sie zu den erfolgreichsten Vertretern des Doo-Wop. 1960 dann die Trennung. Fortan machte Dion ohne die Belmonts weiter. Mit Hits wie „Lonely Teenager“ (1960), „The Wanderer“ und „Runaround Sue“ (1961) konnte er nahtlos an die bisherigen Erfolge anknüpfen.

Sein übermäßiger Drogenkonsum führte allerdings in den 60er Jahren zu einer mehrjährigen Pause.

Im Laufe der Jahrzehnte änderte Dion mehrfach seine musikalische Ausrichtung. Auf Folk und Singer-Songwriter-Music folgte Gospel. Zwischendurch gab`s auch immer wieder Ausflüge zu seinen musikalischen Wurzeln. 2012 erschien dann das erste Blues-Album.

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Für sein aktuelles Album hat er sich ein paar Freunde eingeladen und dazu noch einige der besten Blues-Musiker der Gegenwart.

Mit Samantha Fish beispielsweise holte er eine der besten Gitarristinnen der jüngeren Generation an Bord. Sonny Landreth wiederum ist einer der begehrtesten Studio-Gitarristen der Welt. Dazu kommen mit  Billy Gibbons, Jeff Beck, Joe Menza, Joe Bonamassa, John Hammond Jr., Joe Louis Walker, Rory Block, Jimmy und Jerry Vivino Musiker, die schon jahrzehntelang zur Creme de la Creme des Blues gehören.

Nicht zu vergessen: die Weggefährten und alten Freunde Paul Simon, Van Morrison, Little Steven, Patti Scialfa und Bruce Springsteen.

Für die Aufnahmen ging Dion nach Florida.

12 der 14 Titel hat er dort mit Co-Autor Mike Aquilina fertig geschrieben. „Hymn To Him“ schrieb er mit Bill Tuohy und „Kickin`Child“ mit Buddy Lucas. Im Studio von Produzent  Wayne Hood nahm er die Grundtitel auf. „Vom ersten Tag an war ich zu Hause. Wir verstanden uns wie Brüder auf einer Mission. Wir haben die gleiche Vision und den gleichen Ton aufgenommen und los ging’s. “

„Blues Comin ‚On“ war der erste Titel, der soweit fertig war, dass er ihn an Joe Bonamassa verschicken konnte. Über die Zusammenarbeit sagt Dion selbst: „Es ist interessant, wie sich ein Lied entwickelt. Für mich beginnt es normalerweise mit ein paar Worten. In diesem Fall wollte ich diese Worte singen, also schrieb ich ein Lied um sie herum. Joe Bonamassa ist ein Monster und hat das Lied auf eine ganz neue Ebene gebracht.“

 Genau wie zu diesem Lied, liefert Dion auch zu jedem anderen eine kleine Anekdote. So erfährt man beispielsweise wie es war, als er das erste Mal seine Frau Sue sah (“Bam Bang Boom”). “Song for Sam Cooke (Here in America)” ist eine Geschichte, die er aus seinen eigenen Memoiren entnommen hat.

Wenn man das liest spürt man richtig, wieviel Spaß ihm und auch seinen Gästen die Arbeit an dem Album gemacht hat. Wobei – man kann natürlich auch einfach das Album durchhören.

Für mich ist „BLUES WITH FRIENDS“ einer der heißesten Kandidaten auf den Titel „Album des Jahres“ und “Hymn To Him” mit Patti Scialfa & Bruce Springsteen und “Song For Sam Cooke (Here In America)” mit Paul Simon sind für mich schon jetzt moderne Klassiker.

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https://youtu.be/geiaNspk5rY

„BLUES WITH FRIENDS“ gehört für mich in eine Reihe mit „Supernatural“ von Santana und „Reload“ von Tom Jones!

„BLUES WITH FRIENDS“ wurde am 5. Juni 2020 über Keeping The Blues Alive Records veröffentlicht.

Ein Label, das von Joe Bonamassa und seinem Manager Roy Weisman ins Leben gerufen wurde und ein Ableger der Keeping The Blues Alive Foundation ist. Das ist Bonamassas gemeinnützige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat die reiche Kultur und Geschichte des Blues zu bewahren. 10% aller Gewinne des Labels werden an den gemeinnützigen Verein gespendet, um die Musikausbildung für bedürftige Schüler und Schulen zu fördern.

PS:

Das Album chartete in den amerikanischen Bluescharts auf Platz 1!

In den Top Album  Verkaufscharts befindet es sich auf Platz 5.

In den englischen Official Jazz and Blues Albums Chart Top 30 ist er ebenfalls auf Platz 1.

Quelle: KTBArecords / David Godlis (Foto)

© Christian Behring, 6. Juni 2020