21. November 2024
"Burt BACHARACH", Konzert im Admiralspalast, Berlin, 14.07.2018

Burt Bacharach – Der König des Leichten ist tot

Für viele war er der Größte. Er war der König der leichten Muse, des „Easy Listening“. Jetzt ist mit Burt Bacharach einer der ganz großen Songwriter des 20. Jahrhunderts gestorben. Er wurde 94 Jahre alt.

Seine größten Erfolge feierte er vor allem in den 60er Jahren.

Allerdings stand er nur selten selbst am Mikrofon. Er war der Songwriter, der Komponist vieler Welthits. Wer kann von sich schon sagen, dass er mehr als 100 Lieder geschrieben hat, die es in die Hitparade schafften? Burt Bacharach, 1928 in Kansas City geboren, war eines dieser Genies. Noch während er als Tournee-Musiker in den 50er Jahren u.a. Marlene Dietrich am Klavier begleitete, komponierte er erste Songs. Wie viele andere Songwriter stand er unter Vertrag bei einem großen New Yorker Musikverlag. Hier traf er auch auf Hal David, der als Texter für den gleichen Verlag arbeitete. Nur zwei Jahre brauchten sie für ihren ersten Top-Ten-Hit: „Magic Moments“, gesungen von Perry Como.

Der ganz große Wurf gelang ihnen dann Anfang der 60er Jahre, als sie Dionne Warwick kennen lernten.

Mit ihr hatten die beiden Autoren genau die Sängerin gefunden, die ihre sanften Soul- und Pop-Nummern perfekt umsetzen konnte.  „Don’t Make Me Over“  war 1962 der erst Hit und der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit, die10 Jahre andauerte. „Anyone Who Had a Heart“, „Walk on By“ (1964), „Message to Michael“, „I Just Don’t Know What to Do with Myself“ (1966), „Alfie“, „I Say a Little Prayer“ (1967), „Do You Know the Way to San José“, „Promises, Promises“ (1968) sind nur eine kleine Auswahl der größten Hits aus der Zusammenarbeit.

"Burt Bacharach", das erste und einzige Konzert in Deutschland im Admiralspalast, Berlin, 14.07.2018,
„Burt Bacharach“, das erste und einzige Konzert in Deutschland im Admiralspalast, Berlin, 14.07.2018

Bacharach arbeitete aber auch mit zahlreichen anderen Interpreten zusammen.

Zahlreiche seiner Lieder wurden auch erfolgreich gecovert. Am bekanntesten ist heute vielleicht Dusty Springfield. Weitere bekannte Musiker sind Gene Pitney, Jack Jones, Frank Sinatra, Tom Jones, Trini Lopez, Herb Alpert und Aretha Franklin.

Burt Bacharach schrieb außerdem auch ganze Soundtracks.

So 1969 für „Zwei Banditen (Butch Cassidy & Sundance Kid)“ mit Paul Newman und Robert Redford. Dafür gab es dann auch zwei Oscars – einen für die „Beste Filmmusik“ und einen für den „Besten Song“ („Raindrops Keep Fallin’ on My Head“ – gesungen von B. J. Thomas). Einen weiteren Oscar bekam er 1981 gemeinsam mit Christopher Cross, Carol Bayer Sager und Peter Allen für das Titellied „Arthur’s Theme (Best That You Can Do)“. Nachdem die 70er Jahre weitgehend erfolglos verliefen, gelang ihm mit diesem Nummer-Eins-Hit ein eindrucksvolles Comeback. Bis weit in die 90er Jahre veröffentlichte Bacharach immer wieder neue Songs und Alben. Dabei arbeitete er auch wieder mit Dionne Warwick zusammen, genauso wie mit Patti LaBelle, Rufus Wainwright oder Elvis Costello.

Burt Bacharach, das erste und einzige Konzert in Deutschland im Admiralspalast, Berlin, 14.07.2018,
Burt Bacharach, das erste und einzige Konzert in Deutschland im Admiralspalast, Berlin, 14.07.2018

Burt Bacharach stand bis ins hohe Alter auch selbst auf der Bühne. Deutsche Fans konnten ihn 2018 noch einmal live im Berliner Admiralspalast erleben.

Am 8. Februar 2023 starb er König des Easy Listening in Los Angeles.

 

© Christian Behring im Februar 2023