Am 23. Februar 2018 erschien das neue Album von Martin Kälberer BALTASOUND bei Jazzhaus Records. Martin Kälberer gehört zu den profiliertesten und vielseitigsten Jazz-Musikern Deutschlands. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Werner Schmidbauer. Die gemeinsamen Alben, aber auch die gemeinsame Fernsehsendung Aufgspuit – Werner Schmidbauer mit …, bei der sie gemeinsam mit prominenten Gästen live musizierten.
Mit BALTASOUND liegt nun ein neues Solo-Album von ihm vor. Wobei Solo-Album nicht so ganz korrekt ist. Auch auf diesem Album gibt es ein paar Gäste: Fanny Kammerlander (Cello), Reinhard Greiner (Flügelhorn), Alex Klier (Bass) und eben Werner Schmidbauer(Gitarre). Alle anderen Instrumente aber hat Kälberer selbst eingespielt. Als da wären: Piano, Keyboards, Akkordeon, Ukulele, Mandoline, Percussion, um nur die wichtigsten zu nennen. Ihm war es besonders wichtig, möglichst viele „echte“ Instrumente zu verwenden und nicht auf synthetische Sounderzeugung zurückzugreifen, wie er es aus der Arbeit für Film und Fernsehen kennt.
„Wenn ich einen Gong hören wollte, dann wollte ich den auch spielen“, erinnert er sich. Schon bei vorangegangenen Solo-Projekten war es ihm wichtig, möglichst viel in Eigenregie einzuspielen. BALTASOUND verfeinert diesen Ansatz noch um das umfassende kompositorische Moment. „Mal schauen, wohin mich das führt! Ich glaube, dass ich mich auf den vergangenen Alben ein wenig gesucht habe. Das jetzt war ein richtiger Kompositionsprozess bei dem auch eine eigene Form entstanden ist. Ich möchte ja den normalen Musikliebhaber erwischen, nicht speziell komplexe Musik machen.“
Dafür ist Martin Kälberer bis ans Ende der Welt und zurück gefahren.
BALTASOUND ist nicht etwa eine bisher unbekannte neue Musikrichtung, sondern tatsächlich ein Ort in Schottland. Genauer gesagt der größte Ort auf der Insel Unst, die zu den Shetland Inseln gehört. Martin Kälberer ging hierhin, um den Kopf frei zu kriegen. Nach all der Reizüberflutung wollte er abschalten, sich frei machen von den Sounds und Klängen, der ständigen Musik im Studio.
BALTASOUND steht für genau das Gegenteil. Nachdem sich Fischerei und Ölindustrie von dem Ort verabschiedet haben, ist BALTASOUND ein Sinnbild für Einsamkeit. Hier angekommen, befindet man sich sprichwörtlich am Ende der Welt. Karge, raue Landschaft, mitten im Atlantik, auf halber Strecke zwischen Norwegen und den Färöer Inseln gelegen.
Ganz ohne sein Equipment begann Kälberer, sich Notizen zu machen, Stimmungen festzuhalten, den Rhythmus der Natur einzufangen. Ganz altmodisch, analog, mit Zettel und Stift. Und so haben auch die Songs etwas Meditatives, Besinnliches, Entschleunigendes. Gut und gerne könnten sie als musikalische Untermalung oder Soundtrack für einen Naturfilm bzw. eine Natur-Doku dienen.
Wer einmal den Kopf freikriegen will, aber nicht die Zeit hat wegzufahren, kann sich auch stattdessen gerne die CD anhören oder einmal ein Konzert besuchen.
MARTIN KÄLBERER LIVE
02.03. DE – Passau, Scharfrichterhaus
03.03. AT – Traun, Spinnerei
04.03. DE – Straubing, Hotel Asam
09.03. DE – Memmingen, Antonierhaus
10.03. DE – Ansbach, Ansbacher Kammerspiele – Saal
16.03. DE – Würzburg, Bockshorn
17.03. DE – Lauf, Dehnberger Hoftheater
18.03. DE – Lenggries/Arzbach, Kramerwirt
24.03. DE – Aichach, Schloss Blumenthal
12.04. DE – Simbach, Lokschuppen
27.04. DE – Ravensburg, Zehntscheuer
04.05. DE – München, Prinzregententheater
05.05. DE – Berlin, UFA-Fabrik
09.05. DE – Traunstein, NUTS
18.05. DE – Augsburg – Göggingen, Parktheater
22.11. DE – Germering, Stadthalle
30.11. DE – Hanau, Comoedienhaus
01.12. DE – Miesbach, Watzinger Keller
Quelle: Martin Kälberer / Jazzhaus Records
© Christian Behring im Februar 2018