4. Dezember 2024
Kaleo

KALEO – die Isländer muss man sich merken

Was braucht es für ein gutes Blues-Rock-Album?

Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang – und vor allem gute Songs. All das bietet die isländische Band KALEO mit ihrem Album „A/B“. Das Album ist nicht mehr ganz taufrisch (Erscheinungstermin war Juni 2016), aber andererseits auch ein Beweis dafür: Qualität setzt sich über kurz oder lang durch.

Kaleo-CD-Cover

Ein anderer Grund liegt vielleicht darin, daß die Jungs, obwohl aus Island stammend, ihren Siegeszug im Ursprungsland des Blues in den USA starteten. Gegründet wurde KALEO 2012 in Mosfellsbaer, einem 9000-Seelenort, knapp 20 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Zur Band gehören Sänger und Gitarrist Jökull Juliusson, Schlagzeuger David Antonsson, Bassist Daniel Kristjansson und Gitarristen Rubin Pollock.

Ein erster Achtungserfolg

…gelang ihnen in der Heimat mit der Neuinterpretation des isländischen Volkslieds „Vor I Vaglaskogi“, das es sogar in die Krimi-Serie „TRAPPED“ schaffte (läuft derzeit sonntags im ZDF). Zum ersten internationalen Erfolg wurde ihr folkloristischer Song „All The Pretty Girls“.  Vor allem das dazugehörige Video vermittelt eine Stimmung, die an die Hippie-Zeit und Flower Power erinnert. So stellt man sich den „Summer of `69“ vor.  Der Erfolg bei Spotify mit weit mehr als 20 Millionen Streams bescherte ihnen 2015 einen Plattenvertrag mit Atlantic Records, woraufhin sie ihren Wohnsitz nach Austin, Texas, verlegten. Im selben Jahr konnten sie mit „No Good“ einen weiteren Song in einer Serie platzieren („Vinyl“, HBO). Den endgültigen Durchbruch schafften sie dann mit der ersten offiziellen Single: „Way Down We Go“. Nicht nur, dass der Song es gleich in mehrere erfolgreiche Serien und Kino-Filme schaffte (u.a. „Suits“, „Logan“). In den USA gab es GOLD und Platz 1 der Rock-Airplay-Charts. Bei uns stieg der Song bis auf Platz 6 der offiziellen Single-Charts. Im Januar und Februar wurde er zur Dauerschleife in den Radio-Sendern. Und das zu Recht.

Insgesamt 10 knackige Songs enthält ihr Album „A/B“.

KALEO wandeln damit auf den Spuren solcher  Größen wie Led Zeppelin oder den Black Keys und müssen den Vergleich keineswegs scheuen. Nicht nur die genannten Songs überzeugen. Obwohl es ihr Erstlingswerk ist, enthält es keinen einzigen Song, wo man sagen würde, „ok. – ist des erste Album – kann passieren“. Ganz im Gegenteil! Da möchte man mehr davon und ärgert sich höchstens darüber, dass nach 43 Minuten alles vorbei ist. Und auch wenn sie – wie einige Kritiker ihnen vorwerfen – den Blues-Rock nicht neu erfinden, so beweisen sie doch, dass er immer noch lebt, dass man nicht immer die neuesten technischen Tricks braucht. Im Gegenteil: Gesang, Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug (naja, ab und zu ein paar Streicher und ein Background-Chor) genügen. Vorausgesetzt, man kann sie auch bedienen und hat dazu ein paar gute Songideen.

Live-Termine

Für Deutschland sind aktuell nur drei Auftritte vom 19.-26 Juni in Hamburg, Köln und München auf Festivals angekündigt.

Hier gibt’s noch mal das aktuelle Video:

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https://www.youtube.com/watch?v=9WIU5NN1Q0g

Quelle: WARNER Music / Kaleo

© Christian Behring, 09.03.2017