Berlin, 12. Mai 2017:
Heute erscheint das neue Album des Hamburger Musikers Fayzen. Es trägt den etwas verwirrenden Titel „Gerne Allein“.
Wer sagt schon von sich selbst, dass er das wirklich gern ist, allein? Aber eigentlich ist das auch gar nicht so gemeint, denn der Satz geht ja noch weiter. „Gern allein mit Dir“ meint dann schon wieder genau das Gegenteil. So gesehen ist der Album-Titel eher provokant oder im besten Sinn nachdenklich gemeint.
2013 erschien sein Debüt-Album „Meer“. Vier Jahre hat er sich Zeit gelassen für das neue Album.
Hip-Hop und Rap der frühen Jahre hört man nur noch selten heraus („Outro“). Die Songs sind melodiöser, bewegen sich zwischen Singer-Songwriter und fast symphonischem Pop. Geblieben sind die gesellschaftskritischen Themen, verpackt in persönliche Geschichten. Fayzens Texte zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sofort Bilder im Kopf des Hörers entstehen. Wort für Wort, Zeile um Zeile malt er die Geschichten aus seinem Leben, das was ihn bewegt hat in den letzten Jahren. Die Songs bestehen nicht aus leeren Worthülsen. Wenn er vom Trennungsschmerz singt („Mein Herz ist traurig“) sucht man selbst nach Worten um ihn zu trösten. Aber wenn man dann „Wundervoll“ hört, ist man doch froh, dass er inzwischen den Schmerz überwunden hat. Wie wäre sonst dieser Song möglich?
In anderen Liedern thematisiert er sein Fernweh („Freunde“), die Sehnsucht des Vaters nach der Heimat („Vater“) oder zieht Bilanz über sein bisheriges Leben und seine Karriere („Herr Afshin“). Der Titelsong „Gerne allein“ zeichnet ein Bild von dem unendlich großen Glücksgefühl, von der Zweisamkeit, wenn die Welt um einen herum völlig unwichtig ist und man auch niemanden sonst sehen will.
Die Songs werfen viele Fragen auf. Aber noch mehr spiegeln sie den Versuch wider, Antworten zu geben auf die Fragen, die Fayzen beschäftigen.
„Am Anfang der Produktion standen für mich ganz viele Fragen“, erklärt der 32-jährige Musiker. „Warum hat sich meine Exfreundin von mir getrennt? Warum ist mein Opa gestorben? Also: Wie geht man mit dem Verlassenwerden um? Was ist eigentlich meine Aufgabe? Gibt es Gott? Bin ich schuldig? Wie ist das eigentlich, wenn ich alleine dadurch, dass ich Sachen konsumiere, eine Weltordnung fördere, die ich in großen Teilen ablehne? Und ist es moralisch okay, wenn ich trotzdem glücklich bin? Was ist Wahrheit? Und wie komme ich ihr näher?“
Alles das ist es, womit sich Fayzen in den 15 Songs auf „Gerne Allein“ beschäftigt. Wer sich darauf einläßt, wird mit einem tollen Album belohnt. Sehr intensive, berührende Songs.
Wer sich beeilt, kann Fayzen auch live erleben.
Hier sind die Konzert-Termine von Fayzen:
12.05. Hamburg – Terrace Hill
13.05. Köln – Studio 672
18.05. Frankfurt – Nachtleben
19.05. München – Milla
20.05. Leipzig – Noels Ballroom
Quelle: Universal-Music / Community-Promotion
© Christian Behring, 12.05.2017