23. November 2024
v.re.: Christoph Stoelzl (Gründungsdirektor Stiftung Exilmuseum Berlin), Herta Mueller (Literaturnobelpreisträgerin und Schirmherrin), Joachim Gauck, (Bundespräsident a. D. und Schirmherr ) mit dem Gewinner-Modell vom Buero Dorte Mandrup aus Kopenhagen, "Pressekonferenz der Stiftung Exilmuseum", Pressekonferenz und Photocall, Station Berlin, Berlin, 14.08.2020,"Pressekonferenz der Stiftung Exilmuseum", Pressekonferenz und Photocall, Station Berlin, Berlin, 14.08.2020,

EXILMUSEUM – Pressekonferenz

Am Freitag, 14.08.2020, wurde auf einer Pressekonferenz in der STATION Berlin der Sieger des Architekturwettbewerbs für das künftige Exilmuseum Berlin am Anhalter Bahnhof bekannt gegeben.

Gewonnen hat der Entwurf des Büros Dorte Mandrup aus Kopenhagen.

Bereits 2025 soll die Eröffnung des neuen Exilmuseums am Askaniaplatz stattfinden. An dem Wettbewerb hatten sich insgesamt zehn international renommierte Architekturbüros mit Erfahrung im Museumsbau beteiligt.

Zu den Kritierien gehörte u.a., dass ca. 3.500 qm Nutzfläche eingeplant werden sollten, um allen Bereichen des Museums wie Dauerausstellung, Sonderausstellungen, Gastronomie und Museumsvermittlung Platz zu geben. Auch ist im Foyer ein eintrittsfrei zugänglicher „Raum des Ortes“ geplant, in dem die Geschichte des Anhalter Bahnhofs beleuchtet wird. Darüber hinaus sind ca. 700 qm Fläche für Freizeit- und Kulturangebote durch den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und Dritte vorgesehen. Dabei wird derzeit von Baukosten von rund 27 Millionen Euro für Baukonstruktion und technische Anlagen ausgegangen.

Im Rahmen einer Ausstellung in der Staatsbibliothek in der Potsdamer Straße werden vom 29. September bis zum 17. Oktober 2020 alle eingereichten Architekturentwürfe für das Exilmuseum Berlin vorgestellt.

Das künftige Exilmuseum nimmt in seiner Dauerausstellung jene Menschen in den Blick, die aus dem Machtbereich der Nationalsozialisten fliehen konnten und im Ausland Zuflucht suchten.

Dieses Thema blieb im Nachkriegsdeutschland lange vernachlässigt. Die Flucht- und Migrationsbewegungen der jüngeren Zeit haben eine neue Sensibilität für Vertreibung, Emigration, Exil und Völkermord geweckt. Sie lassen auch einen neuen Blick in die deutsche Vergangenheit zu. Das Exilmuseum wird sich im Kern mit dem Exil nach 1933 beschäftigen, aber auch Brücken ins Hier und Jetzt schlagen.

Pressekonferenz der Stiftung Exilmuseum, Pressekonferenz und Photocall, Station Berlin, Berlin, 14.08.2020
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller auf der Pressekonferenz der Stiftung Exilmuseum, Station Berlin, 14.08.2020

Bevor Christoph Stölzl (Gründungsdirektor Stiftung Exilmuseum Berlin), Regula Lüscher (Senatsbaudirektorin Berlin), Jórunn Ragnarsdóttir (Fachpreisrichterin) und Clara Herrmann (Bezirksstadträtin, Friedrichshain-Kreuzberg) Fragen aus dem Saal beantworteten, hielten die beiden prominenten Schirmherren Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller noch zwei sehr persönliche Reden, in denen sie ihre Sicht auf den Sinn und die Notwendigkeit eines Exilmuseums erläuterten.