Eva Cassidy ist wohl die erfolgreichste Sängerin – posthum allerdings.
Anlässlich ihres 60. Geburtstags erschien nun das Album „I CAN ONLY BE ME“.
Neun Songs wurden von William Ross (Star Wars, Harry Potter) und Christopher Willis (The Twilight Saga, X-Men) mit neuen Arrangements versehen. Eingespielt wurden sie dann vom London Symphony Orchestra.
Mit neuestem Studio-Equipment wurden die Original-Gesangsparts isoliert, sorgfältig restauriert und so verbessert, dass ein bisher ungehörtes Maß an Klarheit und Tiefe erreicht wurde. Das Ergebnis ist ein gefühlvolles, atmosphärisches Album mit voluminösen Klanglandschaften, die den unverfälschten Gesang von Eva Cassidy begleiten.
Das Album „I Can Only Be Me“ wurde einen Monat nachdem Eva Cassidy ihren 60. Geburtstag (02.02.2023) gefeiert hätte, am 03. März 2023 auf CD veröffentlicht. Am 17. März erschien es außerdem auf Vinyl. Der Titelsong ist eine radikale Neubearbeitung eines wenig bekannten Titels von Stevie Wonder, einem von Eva Cassidys musikalischen Helden.
„Ich kann unmöglich die Worte finden, um meine Gedanken und Gefühle über Eva auszudrücken. Sie ist eine der einzigartigsten und kraftvollsten Sängerinnen aller Zeiten. Ihre Stimme durchdringt mein ganzes Wesen. Ich verstehe nicht, was sie mit mir macht, aber ich bin überwältigt von dieser Erfahrung“, sagt William Ross, der „Autumn Leaves“ neu arrangierte. Christopher Willis kümmerte sich um die anderen acht Tracks: „Der erste Song des Albums ist Evas kultige Interpretation von ´Songbird`. Die wunderbare, mitschwingende Wahrheit an diesem Song ist, dass Eva der Songbird ist, der natürlich aus ihrem Herzen singt. Das Ziel bei der Orchesterversion war es, ihre reine stimmliche Essenz mit einem Instrumentalarrangement zu ergänzen – eine üppige musikalische Landschaft mit Evas Stimme im Zentrum.“
„Songbird“ wurde 2003 im Film „Tatsächlich… Liebe“ eingesetzt. Mittlerweile hat sich der Film in vielen Ländern zum Kult-Weihnachtsfilm entwickelt und wird jährlich im TV gezeigt. Er spielt zwei Monate vor Weihnachten in London und erzählt parallel zehn verschiedene Geschichten über die Liebe, die sich am 24. Dezember miteinander verbinden. „Songbird“ – in der neuen Orchester-Version – erschien bereits als Single, ebenso wie „Tall Trees In Georgia“.
„Tall Trees In Georgia“ (orchestral) – Eva Cassidy with the London Symphony Orchestra:
https://youtu.be/dMIbgyi00iA
In den letzten Jahren ist Eva Cassidy zum Vorbild für eine jüngere Generation von Sängerinnen geworden. Jedes Jahr gibt es unzählige neue Verwendungen von Evas Musik in Film, Fernsehen und darüber hinaus: Eiskunstlauf-Meisterin Michelle Kwan lief während der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele 2002 zu „Fields Of Gold“. Evas Musik wurde in „Alpha Dog”, „Party of Five”, „Smallville” und sogar beim deutschen „Tatort” eingesetzt. 2007 belegte Eva Cassidy in einer BBC-Umfrage Platz 21 der 100 Stimmen des 20. Jahrhunderts. In jüngerer Zeit haben Shows wie „Firefly Lane“, „This Is Us“, „CSI: Vegas“ verwendet. In Talent-Shows wie „The X Factor“, „American Idol”, „America’s Got Talent” und „The Masked Singer” hängen Evas Arrangements und Aufnahmen weiterhin die Messlatte weit nach oben.
Ihre Geschichte:
Eva Cassidy hat ihren überragenden Erfolg nicht mehr selbst erlebt. Sie starb im Alter von nur 33 Jahren am 2. November 1996. 1993 wurde bei ihr ein erster Tumor gefunden und operativ entfernt. Die weiteren Kontrolltermine ignorierte sie jedoch, so dass der Krebs zurückkam und Metastasen bilden konnte. Die eingeleitete Chemotherapie konnte ihr nicht mehr helfen, so dass sie im November 1996 dem Leiden erlag.
Eva Cassidy zeigte schon früh Interesse an Malerei und Musik. Mit 9 Jahren begann ihr Vater, ihr die ersten Gitarrengriffe beizubringen. Inspiration fand sie in der großen Plattensammlung ihrer Eltern.
Die ersten öffentlichen Auftritte absolvierte Cassidy auf Hochzeiten und Straßenfesten, später wurde sie Sängerin einer High School Band und bekam immer mehr Aufträge als Studio- und Backgroundsängerin, bis sie ihre eigene Formation, die Eva Cassidy Band, gründete.
Fast alle der heute existierenden Aufnahmen wurden mit ihrer Band eingespielt oder resultieren aus Studio-Sessions aus dem Black Pond Studio.
Während sie zwar Auszeichnungen der Washington Area Music Association (WAMA) erhielt, wollte ihre Karriere aber ansonsten keine Fahrt aufnehmen.
Eva Cassidys mittlerweile legendäre Konzerte im Nachtclub Blues Alley am 2. und 3. Januar 1996 waren in gewisser Weise ein glücklicher Zufall.
Obwohl sie jahrelang mit dem Produzenten Chris Biondo im Studio verbracht hatte, um ein Meisterwerk aufzunehmen, beschlossen die beiden, dass ein Live-Album der schnellste Weg war, um ihr unmittelbares Ziel zu erreichen, eine CD zu produzieren, die bei Live-Shows verkauft werden konnte. So kratzte man Geld zusammen und buchte den berühmten Jazzclub Blues Alley in ihrer Heimatstadt Washington D.C. in der ruhigsten Zeit des Jahres, direkt nach den Silvesterknallern am 2. und 3. Januar 1996.
Das zweite Ziel war, genug Profit zu erwirtschaften, um ein ordentliches PA-System für zukünftige Shows zu kaufen. Die Songs des zweiten Abends fanden dann den Weg auf das Album „Live At Blues Alley“, welches im Sommer 1996, wenige Monate vor ihrem Tod, veröffentlicht wurde. Das erste Studioalbum „Eva By Heart“ war zu diesem Zeitpunkt in Arbeit, wurde aber erst nach ihrem Tod fertiggestellt. 25 Jahre nach der Veröffentlichung von „Live At Blues Alley“ wurde das Album im letzten Jahr neu gemastert und auf CD und erstmals auf Vinyl veröffentlicht. Es ist ein Eckpfeiler einer großen posthumen Karriere.
Eva Cassidy with the London Symphony Orchestra: I can only be me
Label: Broken Bow Records / BMG
Album-VÖ: Standard & Deluxe CD (VÖ: 03.03.)
Standard 1LP & Deluxe 2LP (VÖ: 17.03.)
Tracklisting:
1. Songbird
2. Autumn Leaves
3. People Get Ready
4. Waly Waly
5. Time After Time
6. Tall Trees In Georgia
7. Ain’t No Sunshine
8. You’ve Changed
9. I Can Only Be Me
Copyright Foto / Quelle: BMG