Berlin-Lichtenberg: Zwischen Frankfurter Allee im Süden und Gotlindestaße im Norden erstreckte sich einst das Gelände des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Zwischen 5-7.000 hauptamtliche Mitarbeiter arbeiteten hier zum Ende der DDR. Nur einen kleinen Teil davon nimmt heute das Stasimuseum ein. Im Prinzip beschränkt es sich auf das Haus 1 in der Ruschestraße 103.
Dort, wo der Minister und seine Stellvertreter ihre Büros hatten, finden heutzutage auch immer wieder Dreharbeiten statt zu Filmen und Serien, die sich mit der Zeit zwischen 1950 und 1990 beschäftigen. Hauptsächlich sind das die Büros und Konferenzräume im 1. Stock. Eigentlich ist es der 2. Stock. Aber der 1. Mann hatte sein Büro natürlich nicht im 2. Stock. Deshalb wurde aus dem 2. der 1. Stock und aus dem 1. Stock Parterre und aus Parterre das Sockelgeschoß. So wird es zumindest erzählt…
Die bekanntesten Filme und Serien, die hier gedreht wurden sind „Weissensee“ und „Deutschland 83 – 89“ sowie die Kinofilme „Das Leben der Anderen“ und „Gundermann“. Weit weniger bekannt ist der Agentenfilm „Fay Grim“ aus dem Jahr 2006. In den Hauptrollen agieren Parker Posey, Jeff Goldblum und Jasmin Tabatabai.
Die meisten Dreharbeiten beschränken sich auf das Stasimuseum.
Weitaus seltener wird im Stasiunterlagen-Archiv gedreht. Allein schon, weil hier eben „nur“ die Akten und Karteikarten lagern. Obwohl das natürlich das eigentliche Herzstück ist. Aber andererseits sieht das eben nicht besonders spannend aus. Für „Gundermann“ und „Das Leben der Anderen“ wurden hier aber tatsächlich ein paar Szenen gedreht.
In der Galerie könnt ihr an einigen Fotos im direkten Vergleich sehen, wie für den Film einige Räume extra „aufgehübscht“ wurden. So bekam das Büro des Ministers eine Stehlampe und eine modernere Stereo-Anlage aus den 80ern verpaßt.
Im großen Konferenzsaal wurde das Wandbild ausgetauscht. Im „Kasino“ mussten einige Sessel und Tische weichen. Dafür gab es eine „Rote Fahne“, eingerahmt von Lenin-Büste auf der einen und Ernst-Thälmann-Büste auf der anderen Seite. Das macht sich im Film natürlich besser.
Die Führung fand unter dem Motto „Drehort Stasimuseum“ statt und war in diesem Jahr mein einziger „Berlinale“-Termin.
Also, viel Spaß beim Suchen nach den Unterschieden zwischen Film und Realität: