Fans haben sicher schon länger auf das neue Album von Sharon Kovacs, kurz KOVACS, gewartet. Vor drei Jahren überraschte sie die Musikwelt mit ihrem Debütalbum „Shades Of Black“ und der Single-Auskopplung „My Love‘“. In den Niederlanden stieg das Album bis auf Platz 1 der Charts, in Deutschland schaffte sie als Newcomer sofort den Sprung in die Top 10. Was folgte, waren Einladungen auf die großen Festivals wie Glastonbury und Sziget, Tourneen, Fernsehauftritte und Preise wie der European Border Breakers Award.
Entsprechend sehnsüchtig wurde das 2. Album von den Fans erwartet. Damit das Album gleich richtig durchstartet, hatte KOVACS auch eine Reihe von Promo-Auftritten zu absolvieren. Ob das immer so das Richtige ist, was die Agenten da organisieren? „Schlag den Henssler“ oder „ARD-Morgenmagazin“ um 7 Uhr früh – das darf wohl bezweifelt werden! Aber die deutsche Fernsehlandschaft ist auch nicht gerade stark bestückt mit Musiksendungen. Immerhin war sie auch bei RadioEins zu Gast. Dabei konnte man von ihr selbst hören, dass sie auch ein Jahr in Berlin gelebt und in der Zeit ein wenig Deutsch gelernt hat!
Aber um wieder auf das Album zurück zu kommen: Meiner Meinung nach beweist KOVACS mit „Cheap Smell“, dass sie eine der besten Soul-Sängerinnen der Gegenwart ist. Ganz egal, ob man das jetzt SOUL-NOIR, Neo-Soul oder Future-Soul nennt. KOVACS reichert ganz ungeniert ihre Songs mit Flamenco-, Blues-, Jazz-, Electro-Pop-Klängen an. Die Songs erinnern mal an die von Roberta Flack, Shirley Bassey oder Goldfrap.
Für die Aufnahmen hat sie sich nicht nur eine neue Band gesucht. Die Aufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit Liam Howe, der schon ADELE und Lana Del Rey produziert hat. An der aktuellen Single-Auskopplung “It’s The Weekend” sind außerdem der erfahrene Songwriter Eg White und der Shooting-Star aus L.A. Gnash beteiligt. Das ist zweifellos der Song, der musikalisch am Meisten aus dem Rahmen fällt. Man könnte sagen, die Nummer kommt so ausgelassen und federleicht daher, dass sie förmlich über allen anderen Liedern des Albums zu schweben scheint. Wäre nicht diese Soul-Stimme der Sängerin dabei, käme man fast in Versuchung zu denken, dass diese sommerliche Reggae-Nummer abheben könnte. Das ist dann aber auch der einzige der 15 Titel auf dem Album, der so ausgelassen die Freude am Abhängen und Chillen zelebriert.
Ansonsten beschäftigt sich KOVACS eher mit den schwierigen Erfahrungen, die sie auf ihrer eigenen Suche nach dem persönlichen Glück gemacht hat. „Das Album behandelt meine Reise, auf der ich herausfand, dass ich lernen muss, mit mir selbst glücklich zu sein und einige Teile an mir zu akzeptieren, die vielleicht nicht perfekt sind.“
Als FAZIT bleibt festzuhalten: CHEAP SMELL riecht alles andere als billig und schlecht. KOVACS `Album ist moderner Soul auf höchstem Niveau und das Beste an Soul, was es derzeit gibt.
Im Oktober ist KOVACS auch in Deutschland live unterwegs.
Am 16.10.18 kommt sie ins Berliner Huxleys (Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19 Uhr)
KOVACS – Cheap Smell Tour 2018
15.10. // München – Muffathalle
16.10. // Berlin – Huxleys
17.10. // Hamburg – Gruenspan
18.10. // Köln – Gloria
„Cheap Smell“ (CD /Vinyl)
VÖ: 17.08.2018
Quelle: WARNER Music / neuland concerts / Kovacs / Alexandra von Fürst (Titelbild)
© Christian Behring im August 2018