Am 20. Januar 2019 spielte Jerry Williams zum ersten Mal mit ihrer 3-köpfigen Band in Berlin.
In der Kantine Am Berghain gab sie am Sonntagabend ein umjubeltes Konzert. 12 Titel standen auf ihrer Set-Liste, am Ende gab es als Zugabe noch „Boy oh Boy“ noch obendrauf. Und das in gerade einmal 45 Minuten! Und obwohl viel kürzer als jedes andere „normale“ Konzert, waren alle, die dabei waren, hellauf begeistert. Viele holten sich hinterher auch noch Autogramme oder Selfies von und mit Jerry Williams ab oder wollten sie einfach nur zu dem tollen, begeisternden Konzert beglückwünschen.
In ihrer britischen Heimat gilt Jerry William schon seit 2016 als einer der kommenden Stars der Indie-Pop-Szene.
Bereits mit 12 Jahren schrieb die heute 23-jährige Sängerin ihre ersten eigenen Songs und lernte klassische Gitarre. In ihrem Drang, Musik zu machen, wurde sie immer von ihren Eltern unterstützt. Als ihre Vorbilder bezeichnet sie u.a. Coldplay, The Cure und David Gray.
Ihre ersten drei EPs veröffentlichte sie noch ohne großes Major-Label im Hintergrund, selbst produziert, ganz in Eigenregie. Aber immerhin entdeckte BBC Radio die junge, sympathische Musikerin und wählte sie zum ARTIST OF THE WEEK und „I’m Not In Love With You“ wurde TRACK OF THE WEEK. Überhaupt schein die BBC die junge Musikerin zu lieben, denn der britische Sender brachte sie auch nach Amerika, auf das SXSW-Festival in Austin!
„Mother“ war dann im Herbst 2017 die erste Single, die es auch bis zu uns schaffte. Im Dezember 2017 kam sie schließlich auch persönlich rüber. Auf dem Programm standen ein paar Promotion-Termine und ihre ersten kleinen Konzerte in Berlin und Köln.
Dadurch hatte ich auch Gelegenheit, mit ihr persönlich zu sprechen.
Wie ihr Euch selbst überzeugen könnt, saß mir eine aufgeweckte, unkomplizierte, junge Sängerin gegenüber, die bereitwillig alle Fragen beantwortete. Ich wollte von ihr wissen, wie es sich anfühlt, auf Tour zu sein, jeden Tag in einer anderen Stadt, wann sie wusste, dass sie nichts anderes als Musik machen will oder ob es doch noch einen Plan B für sie gab.
https://youtu.be/4EUywsVzfQM
Die Songs sind meist kurz und knapp, kaum länger als 2 ½ oder 3 Minuten.
Ihre Inspiration findet sie auf der Straße, im Cafe oder auch durch Gespräche mit Freunden. Ihre Musik pendelt zwischen modernem Pop, Rock mit einer Portion Funk und Ska einerseits und introvertiertem Singer-Songwriter-Sound andererseits, je nach Gefühlslage. Wer will, kann auch Oldschool-Beat-Musik heraushören genauso wie Anleihen von The Cure, Clash oder Oasis. Jerry Williams jedenfalls ist alles andere als traurig oder böse darüber, wenn man Elemente aus der Musik ihrer Vorbilder in ihrer wiederfindet und sie damit konfrontiert.
Mein persönlicher Favorit war „Boy oh Boy“, den sie ganz spontan als Zugabe brachte. Wobei anzumerken bleibt, dass sich der Live-Sound doch erheblich von dem im Video unterscheidet. Live haben die Songs insgesamt dann doch erheblich mehr Power, was ihnen auch richtig gut tut.
So bleibt Jerry auch nur zu wünschen, dass sie etwas von der Energie des Konzerts mit ins Studio nimmt, wenn sie an die Produktion ihres Debüt-Albums geht. Das soll im Herbst 2019 beim Hamburger Label ferryhouse music erscheinen. Dann will sie auch zurückkommen, für eine richtige Tour!
Hier ein paar Bilder vom Konzert.
Die ganze Bilderstrecke gibt`s auf meiner Photo-Webseite zu sehen.
© Christian Behring, 20.01.2019