„Ich will alles – Hildegard Knef“ ist eine neue Dokumentation der preisgekrönten Regisseurin Luzia Schmid über das Leben der vielleicht größten deutschen Künstlerin der Nachkriegszeit Hildegard Knef.
Hildegard Knef gehört zu den ganz wenigen nicht-englischsprachigen Schauspielerinnen, die es nicht nur in ihrer deutschen Heimat, sondern auch auf der anderen Seite des großen Teichs Karriere machte. Sie drehte Filme in Hollywood, stand aber auch auf der Bühne am Broadway. Damit nicht genug, war sie ab Ende der 50er Jahre als Sängerin erfolgreich. Ab den 60er Jahren war sie auch in Deutschland erfolgreich. Sie eroberte die Hitparaden mit Chansons, die heute zu den Evergreens jener Zeit gehören wie „Eins und eins, das macht zwei“, „So oder so ist das Leben“ und natürlich auch „Für mich soll`s Rote Rosen regnen“. Dabei war sie nicht nur Sängerin, viele der Songtexte stammen aus ihrer Feder. Ab dem Jahr 1970 wurde sie dann auch noch zur gefeierten Autorin. Ihr biografischer Roman „Der geschenkte Gaul“ stand wochenlang an der Spitze der Spiegel-Bestsellerliste und war auch international ein Erfolg.

Das alles liest sich wie eine einzige Erfolgsgeschichte.
War es ja auch, wären da nicht ihre vielen Niederlagen und harten Kämpfe, die sie auszufechten hatte, gewesen. Da waren zum Einen die Filmproduzenten, die sie mehrfach aufs Abstellgleis schoben, die Boulevardpresse, die sie einerseits hochjubelte, dann aber auch wieder niedermachte. Und dann natürlich ihre vielfältigen gesundheitlichen Probleme und zahlreichen Operationen. In den letzten Lebensjahren war sie so geschwächt, dass sie weder Schallplatten aufnehmen noch Konzerte geben konnte. Zu den Stimmproblemen kamen auch Lungenerkrankungen. Hildegard Knef war ein Weltstar, Enfant Terrible, Grande Dame des Chansons, Diva, Kämpferin, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit.
All das beleuchtet der Film von Luzia Schmid.
Luzia Schmid entwirft die bewegende Geschichte eines bis zum Äußersten gewagten Lebens vor allem anhand vieler Aufnahmen der Künstlerin selbst. Zu Wort kommen neben Hildegard Knef aber auch ihre Tochter Christina Antonia „Tinta“ Gardiner und ihr letzter Ehemann Paul Rudolf Freiherr von Schell zu Bauschlott.
Ergebnis ist eine mitreißende filmische Biographie, erzählt mit anhand eines umfangreichen Archivmaterials, heute unvorstellbar offenen Interviews und Talkshow-Auftritten, gespickt mit von der Schauspielerin Nina Kunzendorf gelesenen Passagen aus Knefs großartigen Büchern, sowie ihren bekannten Chansons, die wie ein roter Faden durch den Film führen.
„Ich will alles“ lässt die Faszination, den Charme und das Charisma Hildegard Knefs, ihre Widersprüchlichkeit und Unbeugsamkeit, sowie ihren Lebenshunger, Witz und Löwenmut lebendig werden. Es ist das bewegende Porträt einer einzigartigen Frau und Künstlerin, ehrgeizig und hoch sensibel. Hildegard Knef war eine Künstlerin, die sich bis zum Ende treu blieb, am Ende nur den Kampf gegen ihre Krankheit verlor. Am 1. Februar 2002 verstarb die Künstlerin 76-jährig in ihrer Wahlheimat Berlin an einer Lungenentzündung. Im Dezember diesen Jahres würde sie ihren 100. Geburtstag feiern.

ICH WILL ALLES – HILDEGARD KNEF
Ein Film von Luzia Schmid
Mit der Stimme von Nina Kunzendorf
Mit Christina Palastanga und Paul von Schell
Eine Produktion von ZERO ONE FILM in Koproduktion mit dem RBB
Im Verleih der PIFFL MEDIEN
Deutschland 2025 | 98 min | DCP | 1:1,85 | DCP
DVD / BD / VOD: 04.09.2025
Quelle: DCP / RBB / Zero One Film
© Christian Behring im Oktober 2025





